Burg Hartenfels
Weithin sichtbar thront die Burgruine Hartenfels auf einem Basaltfelsen hoch über dem bergigen Westerwald in der gleichnamigen Gemeinde.
Von der einstigen Ringmauer mit ihren integrierten Schalentürmen sieht der Besucher heute nur noch wenige Reste. Jedoch erscheint ihm der 18 m hohe, gut erhaltene Bergfried auf der Felsspitze umso imposanter. Der hoch gelegene Eingang sowie das sich darin befindende kuppelgewölbte Verlies sind typische Merkmale seiner Erbauungszeit.
Zusammen mit dem Ort Hartenfelswurde die Burg bereits in salischer Zeit gegründet und diente dem Schutz der alten Höhenstraße Frankfurt –Köln. Im 13. Jh. war sie Gemeinschaftsbesitz der Herren von Saynund von Wied, die beide zu den mächtigsten Geschlechtern des Westerwaldes zählten. Mitte des 13. Jh. erwarben die Erzbischöfe von Trier die Burg und bauten sie zu einem wichtigen Grenzvorposten zur Sicherung ihres Territoriums aus. Auch der Ort Hartenfelswar von diesen Maßnahmen betroffen, denn man richtete ein kurtierisches Amt dort ein. Wahrscheinlich in diesem Zusammen-hang bekam Hartenfelsentweder 1332 oder 1346 die Stadtrechte verliehen. Da es sich bei der Burg Hartenfelsfortan um einen Grenzvorposten handelte, wurde sie in ihrer Schutzfunktion unnütz und allmählich dem Verfall preisgegeben. Ab 1593 wechselte sie als Teilruine zahlreiche Besitzer, darunter die Herren Frey von Dehrn und von Reiffenberg.
Ab 1737 gilt Hartenfelsals unbewohnbar. Über Nassau (ab 1803) und Preußen (ab 1866) gelangte die Burgruine in rheinland-pfälzischen Besitz (ab 1945) und wurde ab 1965 von der damaligen Schlösserverwaltung übernommen.
Quelle: Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 82 f.