Ruine der Margarethenkirche
Erbaut wurde die Margarethenkirche im frühen 12. Jh. Vom Grafen von Arnstein. Obwohl er sie vermutlich zu seinem Eigenbedarf errichten ließ, vereinnahmte Graf Ludwig III., der Stifter des Klosters Arnstein, die Margarethenkirche für sein Prämonstratenserkloster. Mit der Säkularisation 1803 wurde auch das Kloster Arnstein auf Abbruch verkauft. Auch die Margarethenkirche ereilte dieses Schicksal, denn die eigentliche Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche der Gemeinde Seelbach umgewidmet. Bereits 1913 wurde sie für 500 Gulden versteigert, vom neuen Eigentümer alles Verwertbare verkauft und die Kirche dem Verfall überlassen.
1946 kaufte das Land Rheinland-Pfalz die Ruine der Margarethenkirche. Seit 1987 steht Sie unter der Regie der rheinland-pfälzischen Schlösserverwaltung, die von 1990 bis 1992 bauarchäologische Untersuchungen sowie eine bauliche Sicherung des Baubestands vornahm.
Den Untersuchungen zufolge besteht die Kirche, die im Inneren ein Nebenschiff, einen rechteckigen Chor und eine Westempore hatte, aus Schiefermauerwerk. Unter dem Chor befindet sich eine Gruft, die allerdings verschüttet ist. Die nördliche und südliche Außenmauer der Kirche ist bis zum Dach erhalten und stammt noch aus der Erbauungszeit. Das Portal, das Obergadenfenster sowie das untere vermauerte und das obere Rundfenster sind Reste großer Umbauarbeiten aus dem 17. und 18. Jh.
Quelle: Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer RheinlandPfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 24 f.